Expertenwissen: Wege zum Ziel - Wie bauen oder kaufen

Kauf eines Fertighauses

+++ kaum billiger +++ im gehobenen Bereich oft teurer +++ gesamte Projektzeit oft nur marginal kürzer +++ teure Sonderwünsche +++ schlechter Wiederverkaufswert +++ geringere Lebensdauer +++ Bodenplatte oder Keller überproportional teuer +++ Kostenvorteil bei kleinen und anspruchslosen Häusern +++


Bauherren, die mit einem Fertighaus liebäugeln, versprechen sich davon zwei grundlegende Vorteile: Niedrigere Kosten und eine kürzere Bauzeit.

Wer intensiv die Angebote diverser Hersteller vergleicht und dann die Kosten für diverse „Sonderwünsche“ und die ganzen zusätzlichen Leistungen, die notwendig sind, damit so ein Kataloghaus wirklich bezugsfertig ist, einkalkuliert, wird schnell jede Illusion verlieren. Bei diesen zusätzlichen Leistungen handelt es sich keineswegs nur um den Keller, der oft als Rohbau mit angeboten wird, sondern auch die ganzen Kleinigkeiten vom Kellerausbau, den Kanal- und Regenwasserleitungen, Eingangspodest usw., die sich am Ende auf einen beachtlichen Betrag summieren. Und nicht zu vergessen: Spätere Änderungs- oder Sonderwünsche werden oft recht teuer.

Die kurze Bauzeit ist ein Argument, das nur mit Blick auf die Endphase des Projekts Hausbau gültig ist. Betrachtet man die gesamte Projektzeit, dann schmilzt dieser Vorteil auf einen fast unbeachtlichen Zeitgewinn. Wer es nicht glaubt, möge einmal selbst nachrechnen: 

Setzen wir einmal rund zwei Monate für die notwendigen Vor- und Planungsgespräche bis zur Erteilung des Auftrags an, einen Monat bis Fertigstellung der Eingabeplanung, zwei Monate für das Genehmigungsverfahren, einen weiteren Monat als Vorlaufzeit bis zum Beginn der Erdarbeiten (z.B. für Schnurgerüst, Antrag auf Schnurgerüstabnahme, Abnahme usw.), und ca. einen weiteren Monat für die Erstellung des Kellers und die Abnahme durch das Fertighausunternehmen. Erst nach dieser Abnahme erfolgt die Produktion im Werk, was weitere ein bis zwei Monate erfordert. Die Montage der Fertigteile geht in der Regel wirklich „Ruckzuck“ und sollte einschließlich der Ausbauarbeiten innerhalb eines Monats erledigt sein.

Wenn alles reibungslos verläuft, verbleibt ein Zeitvorteil von ganzen ein bis zwei Monaten gegenüber handwerklicher Bauweise.

Dem gegenüber sollten Sie allerdings folgendes bedenken:

Es gibt hervorragende Fertighäuser, die in punkto Ausstattung und Architektur kaum Wünsche offen lassen. Solche Häuser sind in aller Regel keineswegs billiger, sondern teurer als vergleichbare Massivbauten.

Wer ein neues Haus baut, wird nicht gleich an einen Wiederverkauf denken. Unabhängig davon ist der Wert, den eine Immobilie repräsentiert, gleich ihrem Wiederverkaufswert. Der aber liegt bei einem Fertighaus entgegen anderslautenden Beteuerungen – unter dem eines Massivhauses, wobei sich die Differenz mit zunehmendem Alter immer mehr vergrößert.

Mangelnde Möglichkeiten zu Umbau, Anbau und Renovierung, Reparaturen und deren Kosten, sind beim Neubau vielleicht noch kein Thema. Später, oder bei einem evtl. Wiederverkauf, sind sie die heikelsten Punkte, mit denen sich der Fertighausbesitzer auseinandersetzen muss. 

Mangelnde Möglichkeit der Garagenintegration:  Häuser ab 120 qm erfordern in der Regel zwei Stellplätze bzw. Garagen. Ein Blick in die Fertighauskataloge oder einschlägige Fachzeitschriften (mit in der Regel Fertighausbeispielen) zeigt, dass sich dies wohl noch nicht herumgesprochen hat. 

Völlig unterschätzt wird meist auch, was Bodenplatten bzw. fertige Keller und zusätzliche Garagen tatsächlich kosten.

 


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